Erkenntnis
Sich einer negativen Erfahrung zu stellen und die Erfahrung zu durchleben (anstatt in einen negativen Aktionismus zu verfallen), fühlt sich sehr unangenehm an.
Warum sollte man das dann aber tun?
Die Antwort hatten wir schon besprochen:
Der negative Aktionismus lässt die Erfahrung immer weiter wachsen. Deshalb muss man ihn einstellen und stattdessen die Erfahrung durchleben. Das ist die Voraussetzung dafür, eine negative Erfahrung wieder loszuwerden.
Gleichzeitig kommt es zu einem Erkenntnisprozess mit folgenden Komponenten:
- Es zeigt sich die Idee hinter der Erfahrung.
- Es zeigt sich der Einfluss der Idee auf das Verhalten.
- Die Überzeugungskraft der Idee löst sich auf.
- Die Erfahrung wird als solche erkannt: Vorher dachte man, die negativen Umstände seien eine unumstößliche, unabänderliche Tatsache, die selbst mit größten Anstrengungen kaum wegzubekommen ist und nun entpuppt sich das Ganze als Erfahrung, die ganz von allein wieder verschwindet - wenn man sie lässt.
- Es ergeben sich neue Handlungsmöglichkeiten.
Genau das, was man eigentlich am meisten gefürchtet hat, ist der Schlüssel zur Erkenntnis.
Es ist nicht irgendeine Erkenntnis. Es ist eine Form von Erkenntnis, die die Psyche und den ganzen Menschen komplett verändert.
Menschen versuchen ständig irgendwie sich zu ändern und erreichen dabei GAR NICHTS. Man denke nur an gute Vorsätze.
Und hier sprechen wir aber über einen Prozess, der Menschen absolut wirksam verändert.
Da Menschen immerzu versuchen, ihre negativen Erfahrungen mit falschen Anstrengungen zu beseitigen, kennen sie diesen Veränderungsprozess nicht.
Aber wenn man beginnt, seine negativen Erfahrungen zu durchleben, wird man ein vollkommen anderer Mensch - ohne sinnloses Bemühen.