Ideen, Verhalten, Erfahrung
Warum führt ein negativer Antrieb dazu, dass das Gegenteil dessen erreicht wird, was eigentlich mit dem Handeln beabsichtigt war?
"Ich bin zu dick" ist einerseits eine Idee, aber es ist andererseits auch eine Erfahrung:
Ein Mensch erfährt (erlebt), dass er zu dick ist:
- Er sieht seinen dicken Bauch und seine Speckfalten im Spiegel.
- Er sieht sein Gewicht auf der Waage.
- Er hört von seinen guten Freunden "Du hast aber ganz schön zugelegt".
- Die Hosen passen nicht mehr.
Das löst sehr unangenehme Gefühle aus und das nenne ich eine Erfahrung.
In diesem Fall ist es eine negative Erfahrung - eine Erfahrung, die verneint wird - eine Erfahrung, die man eigentlich nicht haben will.
"Ich bin zu dick" kann eine Erfahrung sein, wenn ein Mensch das erfährt und es ist aber gleichzeitig auch eine Idee.
Alles was rational (durch Sprache) benannt werden kann, ist eine Idee. In diesem Fall ist es eine Idee, die es auch als Erfahrung gibt.
Zu einer Erfahrung gehören:
- eine Idee, die der Erfahrung genau entspricht ("Ich bin zu dick")
- Ereignisse (z.B. sich im Spiegel sehen)
- Gedanken (z.B. "Ich esse zu viel")
- Gefühle (was die Ereignisse auf emotionaler Ebene auslösen)
- und eine Bewertung: eine Bejahung (positive Erfahrung) oder eine Verneinung (negative Erfahrung)
Und nun kommt der eigentlich wichtige Zusammenhang:
Eine Erfahrung ist die Verwirklichung einer Idee (z.B. "Ich bin zu dick").
Eine Idee verwirklicht sich im Leben eines Menschen als Erfahrung, wenn man sich in seinem Verhalten nach der Idee richtet.
In anderen Worten:
Eine Idee verwirklicht sich im Leben eines Menschen als Erfahrung, wenn man der Idee erlaubt, das Verhalten zu beeinflussen.
Wenn eine Verneinung dazu führt, dass ein Handeln ausgelöst wird, dann verwirklicht sich durch das Handeln genau das als Erfahrung, was verneint wird - also das, was man eigentlich nicht haben will.